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Blick aus Richtung Durbusch auf das nun gerodete Waldstück links der Straße - (Archivfoto)

Rodungsarbeiten bei Durbusch gefährden Bodendenkmal im Wald

Wenn man bislang über die Landesstraße 84 von Honrath nach Dahlhaus unterwegs war, fuhr man zwischen dem zu Rösrath gehörigen Ortsteil Eigen und dem Ortseingang von Durbusch unter einem beinahe geschlossenen Blätterdach hindurch. Doch in dem dichten, beidseits bis zur Straße reichenden Wald klafft nun eine breite Schneise. Auf der Ostseite der Straße wurden die Bäume auf rund 300 Metern Länge in einer Tiefe von bis zu 30 Metern restlos gefällt.

Blick in Gegenrichtung über die jüngst gerodete Fläche

Diese Rodungsmaßnahme kritisierte Ratsmitglied Guido Koch (CDU) in der jüngsten Sitzung des städtischen Ausschusses für Bauen und Verkehr. Denn dabei seien teils auch 100-jährige Eichen gefällt worden. Zudem seien die Arbeiten in der Periode des Vogelschutzes durchgeführt worden, obwohl in dem Waldabschnitt Vögel brüten würden. Die Erklärung für den Holzeinschlag lieferte er gleich mit :  Der 'Landesbetrieb Straßen NRW' will hier eine Rigole anlegen, einen Pufferspeicher zur Rückhaltung von Niederschlagswasser.

Für die Verwaltung erläuterte Beigeordneter Michael Hildebrand, daß die Stadtverwaltung im Vorfeld keine Kenntnis von den Forstarbeiten hatte. Der Landesbetrieb habe die Fläche unter der Vorgabe der Fällung aufgekauft. Daraufhin habe der bisherige Eigentümer des Waldes die Rodungsarbeiten durchgeführt, die im Einklang mit dem Forstgesetz erfolgten.

Buchen und Eichen mit teils mehr als 60 cm Stammdurchmesser wurden gefällt

Guido Koch wies insbesondere auf das genau in diesem Abschnitt bestehende Bodendenkmal hin, daß sich beidseits der Landstraße quer zum Bergrücken erstreckt und nicht zerstört werden dürfe. Es handelt sich dabei um eine historische Landwehr, eine ausgeprägte Wall- und Grabenanlage aus dem Spätmittelalter, die - früher mit Hecken bepflanzt - ein Passieren nur auf dem vorgegebenen Höhenweg erlaubte, wodurch nicht nur eine Schutz- und Kontrollfunktion erfüllt, sondern auch die Forderung einer Maut für die Weiterfahrt ermöglicht wurde. Der Doppelwallgraben wurde an der schmalsten Stelle des Höhenrückens angelegt und geht beidseits in steile Siefen über.

Die Wall- und Grabenanlage im Wald - (Archivfoto)

Auf der nun gerodeten Seite weist die Durbuscher Landwehr eine Länge von knapp 100 Metern auf. Nach den Fällungen sind die Wälle schon von der Straße aus einsichtig. In der nächsten Sitzung, so Guido Koch, werde er einen Antrag zur bislang noch nicht erfolgten Unterschutzstellung der Anlage als amtliches Bodendenkmal einbringen.

Darüber hinaus wurde aus dem Ausschuß gefordert, daß das Areal, soweit es nicht unmittelbar zur Anlage der Rigole benötigt wird, wiederaufgeforstet werden soll. Die Stadtverwaltung solle die Baupläne anfordern und sich beim Landesbetrieb für eine solche Maßnahme einsetzen. (cs)

31. März 2017

Die gut erkennbare Doppelwallanlage der Durbuscher Landwehr - (Archivfoto)

 

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